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Strategische Planungsprozesse

Strategische Planungsprozesse

Die effektive Gestaltung und Umsetzung strategischer Planungsprozesse in der Instandhaltung setzt eine klare Definition von Zielen und Prioritäten voraus.

Die Durchführung einer gründlichen Analyse der aktuellen Lage und der potenziellen Risiken legt den Grundstein für die Entwicklung einer langfristigen Strategie. Die Umsetzung von Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung sowie die Überwachung des Fortschritts gewährleisten den nachhaltigen Erfolg der Planung. Klar definierte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und Interessengruppen sind unerlässlich, um die Wirksamkeit der Planung optimal zu nutzen.

Planungsprozesse für eine erfolgreiche Ablauforganisation

Das Ziel der strategischen Planung

Die strategische Planung hat das Ziel, die technische Entwicklung der bestehenden Anlagen und zukünftiger Neuanlagen für die mittelfristige Zukunft zu beschreiben und die damit verbundenen Kosten zu erfassen. Die Informationen aus dem Anlagenmanagement, der Betriebsführung, der Anlagentechnik/Engineering, der Arbeitsvorbereitung und der Instandhaltungsausführung werden zusammengeführt, um einen Handlungsrahmen zu definieren.

Zu den strategischen Planungsprozessen gehören:

Die Leitplanken für die operative Instandhaltung

Die Instandhaltungsstrategie legt klare Leitlinien für die operative Instandhaltung fest. Sie bestimmt auf der Ebene der Anlagen, welche Ziele bezüglich kurzfristiger Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie der Erhaltung oder Verlängerung der geplanten Lebensdauer einer Anlage angestrebt werden sollen.

Je nach Umfang der präventiven Instandhaltung ergeben sich unterschiedliche geplante Instandhaltungskosten. Gleichzeitig treten auch Kosten aufgrund von Störungen und unvorhergesehenen Ereignissen auf, die in umgekehrtem Verhältnis zu den geplanten Instandhaltungskosten stehen.

Flexibilisierung des Anlageneinsatzes

Die Flexibilität, geplante Überholungen kurzfristig zu verschieben oder bereits festgelegte Überholungsinhalte kurzfristig anzupassen, ermöglicht eine an den aktuellen Bedarf angepasste Verfügbarkeit. Dadurch besteht die Möglichkeit, Instandhaltungsprojekte zu anderen Zeiten zu verlagern.

Abhängigkeit vom Unternehmen

Im Unternehmenskontext versteht man unter dem Begriff "Mittelfristigkeit" üblicherweise einen Zeitraum von etwa 3 bis 5 Jahren. Bei der Planung mittelfristiger Instandhaltungsmaßnahmen werden Jahresabschnitte oder Quartale betrachtet, ohne dass eine präzise Zuordnung auf den Tag erfolgt. Geplante Aktivitäten können Hauptüberholungen, Zwischenüberholungen und kurze Betriebsunterbrechungen sein.

Überholungen und Betriebsunterbrechungen werden wie Projekte behandelt. Die zugewiesenen Zeiträume für diese Vorhaben dienen dazu, Maßnahmen wie Modernisierungen, Verschleißrückbau und Verbesserungen durchzuführen. Zusätzlich werden sie genutzt, um aufgrund der durch den Stillstand ermöglichten Zugänglichkeit Inspektionen an normalerweise nicht erreichbaren Stellen durchzuführen.

Die einzelnen Schritte umfassen:

  • die Analyse der beabsichtigten Fahrweise der Anlagen,

  • die Analyse der aufgelaufenen noch nicht umgesetzten Instandhaltungsvorhaben aus der Vergangenheit und dem laufenden Jahr,

  • die Analyse der zyklisch zu erwartenden Instandhaltungsvorhaben,

  • den Abgleich der grundsätzlich beabsichtigten Vorhaben mit der Instandhaltungsstrategie,

  • die Kumulation der Kosten für die verbleibenden Vorhaben und den Abgleich mit den wirtschaftlich vertretbaren Ausgaben für Instandhaltung,

  • die Überarbeitung der Vorhabenliste und Überarbeitung der zugehörigen Kostenschätzungen,

  • die Schätzung der Kosten für laufende Instandhaltung und Störungsbehebung,

  • die Zuordnung der Kosten auf die Zeitachse,

  • die Zustimmung der Betroffenen (Betrieb und Instandhaltungsorganisation) und

  • Weiterleitung der Ergebnisse an das Controlling.

Wartungsbudgets

Die mittelfristige Planung stellt die Budgets für die kommenden Jahresabschnitte in der Instandhaltung bereit. Diese Planung basiert auf der Prämisse, dass bestimmte Aufgaben erfüllt werden müssen. Die Budgets berücksichtigen sowohl Großprojekte wie Überholungen und Verbesserungsprojekte als auch den laufenden Betrieb der geplanten Instandhaltung sowie die erforderlichen Mittel zur Behebung von Störungen.

Das Hauptziel ist es, die Projekte zunächst nach ihrer Relevanz in Bezug auf rechtliche Vorgaben und ihren Beitrag zum Unternehmenswert zu ordnen und den benötigten Aufwand mit dem im Plan festgelegten Budget zu vergleichen.

In einem anschließenden Schritt erfolgt die Zuweisung zu den verfügbaren Zeiträumen für die Instandhaltung. Es wird festgelegt, welche der Projekte, die nach der Bewertung im ersten Schritt umgesetzt werden sollen, die Stillstandszeit bestimmen, und welche Projekte gleichzeitig durchgeführt werden können.

Diese bestehen aus:

  • der Analyse der für das Jahr in der Mittelfristplanung eingeplanten Vorhaben,

  • der Bewertung der neuen Erkenntnisse aus zwischenzeitlich eingetretenen Schäden,

  • der Ableitung des aktuellen zusätzlichen Handlungsbedarfs,

  • der Zusammenstellung der erwarteten Kosten,

  • dem Vergleich mit dem eingeplanten Budget,

  • der Überprüfung der Verschiebbarkeit von ursprünglich geplanten Vorhaben auf das Folgejahr,

  • der Überprüfung möglicher Kostenvorteile durch ein Vorholen von Maßnahmen, die für das Folgejahr eingestellt waren,

  • der Zusammenführung der Maßnahmen und deren Kosten,

  • dem nochmaligen Abgleich mit den Budgets,

  • der Zuordnung der Maßnahmen zur laufenden Instandhaltung und zu Stillständen und

  • der Abstimmung mit den Beteiligten.

Eine Überarbeitung

Eine Überholung steht für ein umfangreiches Projekt, bei dem die betroffene Anlage geplant außer Betrieb genommen wird, um eine Reihe von spezifischen Maßnahmen durchzuführen. Diese Maßnahmen sind aus verschiedenen Gründen während des normalen Betriebs nicht möglich oder erfordern einen höheren Aufwand.