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Risikobewertung

Facility Management: Instandhaltung » Strategie » Risikobewertung

In der heutigen Geschäftswelt ist die Risikobewertung ein wichtiger Bestandteil jeder Strategie zur Instandhaltung und Wartung von Maschinen und Anlagen

In der heutigen Geschäftswelt ist die Risikobewertung ein wichtiger Bestandteil jeder Strategie zur Instandhaltung und Wartung von Maschinen und Anlagen

Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Risikobewertung korrekt und zuverlässig durchgeführt wird?

Die Lösung liegt in der Anwendung bewährter Methoden und Tools, die es Unternehmen ermöglichen, potenzielle Risiken zu erkennen und zu bewerten, um präventive Maßnahmen zu ergreifen. Eine gründliche Risikobewertung kann dazu beitragen, ungeplante Ausfallzeiten zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und letztendlich die Gesamtleistung und Rentabilität eines Unternehmens zu optimieren.

Bewertung von Risiken zur der Instandhaltungsstrategie

Koordination strategische Wache

Es ist wichtig, strategische Leitplanken mit der Leitung abzustimmen und den operativen Einheiten zur Umsetzung vorzugeben:

  • Welche Anforderungen an die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit haben wir?

  • Was dürfen Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit kosten?

  • Welche ungeplanten Ausfälle sind grundsätzlich akzeptabel, welche grundsätzlich nicht?

  • Nach welchen wirtschaftlichen Kriterien werden Entscheidungen zur Durchführung der vorbeugenden Instandhaltung an Bauteilen, deren Versagen grundsätzlich akzeptabel ist, getroffen?

Die Antwort auf diese Fragen muss dem Instandhalter sowie der Betriebsführung als verbindliche strategische Leitplanke vorliegen

Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe

Das Risiko R wird errechnet, indem man die Eintrittswahrscheinlichkeit W eines Ereignisses mit seiner Auswirkung A multipliziert.

R = W * A

Wenn man die Auswirkung A für gleiche Risiken R in Abhängigkeit von der Eintrittswahrscheinlichkeit W darstellt, ergibt sich eine Hyperbelgleichung:

A = R / W

Das Ereignis tritt entweder ein oder nicht – unabhängig davon, ob die Eintrittswahrscheinlichkeit 10 % oder 90 % beträgt. Dies bedeutet, dass die Wahrnehmung möglicher Einzelereignisse "digital" ist.

Um die Wahrscheinlichkeiten von Bauteilausfällen zu ermitteln, müssen oft Hypothesen aufgrund fehlender geeigneter Aufzeichnungen genutzt werden.

Risikoklassen

Risiko-Wahrscheinlichkeit und Auswirkung

Risiko-Wahrscheinlichkeit und Auswirkung

Grafik zeigt steigendes Risiko basierend auf Wahrscheinlichkeit und Auswirkung.

Linien mit dem gleichen Risikoniveau werden in diesem Diagramm als gerade Linien dargestellt, die diagonal verlaufen, wenn beide Achsen in gleicher Weise skaliert sind. Durch die Anwendung dieser Methode lassen sich Wahrscheinlichkeitsbereiche besser voneinander abgrenzen als zuvor. Eine mögliche Definition lautet:

Ausfallzeit

Schrittweite der Ausfallzeit

Zur Definition der Schadenauswirkung kann aufgrund der Dominanz der Betriebsunterbrechungskosten die Dauer des möglichen unplanmäßigen Anlagenstillstands herangezogen werden:

Grundlagen

Die Risikomatrix stellt ein praktisches Werkzeug dar, um Risiken in verschiedenen Anwendungsbereichen, darunter auch die Instandhaltung, zu bewerten und zu priorisieren. Als visuelle Unterstützung bewertet und kategorisiert die Risikomatrix Gefahren anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen.

Im Kontext der Instandhaltung kann die Risikomatrix genutzt werden, um die Risiken von Anlagen oder Ausrüstungen zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu initiieren.

Hier sind einige Schritte, um die Risikomatrix in der Instandhaltung anzuwenden:

  • Identifikation der Risiken: Identifizieren Sie potenzielle Risiken für die Anlagen oder Ausrüstungen, die Sie instandhalten müssen. Dies kann durch eine Risikoanalyse erfolgen, bei der alle möglichen Szenarien und Ursachen für Ausfälle und Schäden berücksichtigt werden.

  • Bewertung der Risiken: Bewerten Sie die Risiken anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkungen auf die Anlage oder Ausrüstung. Verwenden Sie hierfür die Risikomatrix und ordnen Sie jedem Risiko eine Bewertung zu.

  • Priorisierung der Risiken: Priorisieren Sie die Risiken anhand ihrer Bewertung und behandeln Sie diejenigen mit der höchsten Priorität zuerst. Dies kann bedeuten, dass Sie eine vorbeugende Wartung durchführen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit zu reduzieren, oder dass Sie ein Ersatzteil bereithalten, um die Auswirkungen eines möglichen Ausfalls zu minimieren.

  • Überwachung und Überprüfung: Überwachen und überprüfen Sie regelmäßig die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das Risiko angemessen behandelt wurde. Passen Sie Ihre Strategie gegebenenfalls an, um zukünftige Risiken zu minimieren.

Risikoanalyse

Durch die Anwendung der Risikomatrix in der Instandhaltung lässt sich die Wirksamkeit der Instandhaltungsstrategie steigern und das Risiko von Ausfällen und Schäden reduzieren. Eine umfassende Risikoanalyse und die Berücksichtigung sämtlicher potenzieller Ursachen und Konsequenzen sind jedoch von großer Bedeutung, um eine präzise Risikobewertung sicherzustellen.

Zur Bewertung der Risikoposition müssen potenzielle Schadenereignisse beschrieben werden:

  • Verlust an Funktionalität: Das betroffene Bauteil versagt. Es kommt zu Fehlfunktionen oder zum kompletten Funktionsausfall.

  • Beeinträchtigung der Substanz: Das betroffene Bauteil hat eine Veränderung erfahren. Dies kann sich durch einen Bruch, eine Leckage, eine bleibende Verformung oder andere Beeinträchtigung manifestieren.

  • Auftreten von Gefährdung: Vom betroffenen Bauteil geht mittelbar oder unmittelbar eine Gefahr aus, die die Arbeitssicherheit betrifft, Umweltauswirkungen verursachen kann und/oder weitere Anlagenteile schädigen könnte.

Ein Schaden wird erst festgestellt, wenn das betrachtete Bauteil durch ein Ereignis beeinflusst wurde und sowohl die Substanz als auch die Funktion zuvor intakt waren. Wenn die Abweichung des Substanz- oder Funktionszustands vom erwarteten Wert nicht auf ein spezifisches Ereignis zurückzuführen ist, sondern von Anfang an bestand, handelt es sich nicht um einen Schaden, sondern um einen Mangel.

über 500 jährliche Ausfallstunden

Die Intensivierung der Instandhaltung ist anzustreben. Es sollte nach Möglichkeiten gesucht werden, den aktuellen Zustand der betroffenen Anlagenteile oder Baugruppen in kurzen Zeitintervallen mit minimalem Aufwand festzustellen oder sie vorzeitig prophylaktisch auszutauschen, im Vergleich zur bisherigen Planung. Die zusätzlichen Aufwendungen für diese Maßnahmen sollten mit dem erwarteten Vorteil eines reduzierten Ausfallrisikos abgewogen werden.

weniger als 15 jährliche Ausfallstunden

Es ist sinnvoll, die Intensivierung der Instandhaltung anzustreben. Es sollte geprüft werden, wie der aktuelle Zustand der betroffenen Anlagenteile oder Baugruppen in kurzen Zeitintervallen mit geringem Aufwand ermittelt oder sie im Vergleich zur bisherigen Planung vorzeitig prophylaktisch ausgetauscht werden können. Die zusätzlichen Aufwendungen für diese Maßnahmen sollten in Relation zum erwarteten Vorteil eines reduzierten Ausfallrisikos betrachtet werden.